Tradition des Wiederladens
Das Wiederladen ist in den USA stark verbreitet. Neben Munition für Kurz- oder Langwaffen werden dort sogar gern Schrotpatronen wiedergeladen.
Viele der im hiesigen Raum verfügbare Wiederladeartikel wie Ladepressen, Matritzen, Pulverwaagen und Werkzeuge stammen aus amerikanischer Produktion und haben amerikanische ( Zoll ) Maße oder messen in Grain.
Die Ladetabellen selbst hiesiger Pulverhersteller weisen die vorgegebene Pulvermenge und das Geschossgewicht in Grain aus. Zum besseren Verständnis: 1 Grain entspricht ca. 0, 064 Gramm.
Längst ist das Wiederladen unter Sportschützen auch im deutschen Raum sehr verbreitet. Im Zeitalter steigender Rohstoffkosten und explodierender Munitionskosten weichen mittlerweile viele Sportschützen, die wesentlich mehr Munition als z.B. Jäger verbrauchen, auf das Wiederladen aus. Oder um es mal anders auszudrücken, diejenigen mit Fabrikmunition werden immer seltener.
Einen nicht unwesentlichen Teil der Kosten für die Munition macht die Hülse aus, und diese kann problemlos mehrfach verwendet werden.
Der Markt für die Komponenten ist mittlerweile so angespannt, dass nicht immer alles verfügbar ist. Manche Pulversorten oder Zündhütchen sind zeitweise sogar schon schwer zu bekommen.
Das Wiederladen wird in Deutschland in der Literatur ab ca. 1870 beschrieben, als u.a. bedingt durch kostenintensive Fertigungsverfahren Soldaten angehalten wurden, die Messinghülsen ihrer Übungsmunition aufzuheben und zum Wiederladen abzugeben.